In Deutschland gibt es Kliniken, ambulante Hilfsangebote und Beratungsstellen, die sich auf die Behandlung von Onlinesucht (Internetabhängigkeit, Computerspielsucht usw.) spezialisiert haben. Diese Hilfsangebote sind vielfältig und reichen von psychotherapeutischer Betreuung über medizinische Behandlung bis hin zu sozialpädagogischer Unterstützung.
Onlinesucht, auch bekannt als Internetabhängigkeit, ist eine zunehmend gängige und ernstzunehmende psychische Störung, die das Leben der Betroffenen signifikant beeinträchtigen kann. Charakterisiert durch ein übermäßiges oder schlecht kontrolliertes Verlangen nach Internetaktivitäten wie Online-Gaming, Social Media, Glücksspiele oder exzessive Nutzung von Pornografie, führt Onlinesucht zu einer Reihe negativer sozialer, beruflicher und persönlicher Konsequenzen.
Die Behandlung und Beratung bei Onlinesucht verlangt nach einem Ansatz, der so vielschichtig ist wie das Phänomen selbst. Es geht darum, individuell abgestimmte Unterstützungen anzubieten, die sowohl psychologische als auch soziale Aspekte der Erkrankung adressieren. Die verfügbaren Beratungsstellen in Deutschland bieten hierfür eine breite Palette an Diensten an, von persönlicher Einzel- und Gruppenberatung bis hin zu Online-Unterstützungsformaten und der Vermittlung zu weitergehenden therapeutischen Maßnahmen.
Beratungsstellen & weitere Hilfsangebote bei Onlinesucht
Kliniken: Einige Kliniken bieten spezialisierte Stationäre Therapieprogramme für Menschen mit Onlinesucht an. Im Allgemeinen beinhalten diese Programme eine Kombination aus Einzel- und Gruppentherapie, medizinischer Begleitung sowie ggf. sozialer und beruflicher Rehabilitation.
Ambulante Angebote: Neben den stationären Einrichtungen gibt es zahlreiche Beratungsstellen, Praxen von Psychotherapeuten und spezielle Ambulanzen an Kliniken, die ambulante Therapien für Menschen mit Onlinesucht anbieten. Diese umfassen typischerweise regelmäßige Gesprächstermine und therapeutische Sitzungen ohne dass ein stationärer Aufenthalt notwendig wird.
Selbsthilfe und Online-Beratung: Zudem gibt es Selbsthilfegruppen und Online-Beratungsangebote, die Betroffene und ihre Angehörigen unterstützen. Oft finden Betroffene hier erste Ansprechpartner, können sich mit Leidensgenossen austauschen und therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen.
Ein paar bekannte Einrichtungen & Beratungsstellen in Deutschland:
- Universitätsklinikum Mainz – Ambulanz für Spielsucht bietet Behandlungen für Onlinesucht.
Webseite: https://www.unimedizin-mainz.de/psychosomatik - Klinik am Korso in Bad Oeynhausen hat Programme, die auch Onlinesüchtige betreuen.
Webseite: https://www.klinik-am-korso.de - Fachkliniken für Suchterkrankungen wie die Salus-Klinik in Friedrichsdorf oder die MEDIAN Kliniken haben ebenfalls Behandlungen für Medienabhängigkeit im Angebot.
Webseiten: https://www.salus-klinik.de, https://www.median-kliniken.de - Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): auf deren Website gibt es Informationen und weiterführende Hilfen.
Webseite: https://www.bzga.de
Wichtig: Die angegebenen Webadressen dienen der Orientierung und können sich ändern. Die Verfügbarkeit von Therapieprogrammen ist auch von der spezifischen Situation des Betroffenen und regionalen Gegebenheiten abhängig. Wenn Sie konkrete Hilfe suchen, ist es ratsam, zunächst mit einer Beratungsstelle oder Ihrem Hausarzt in Kontakt zu treten, die Sie an die entsprechenden spezialisierten Stellen verweisen können.
Onlinesucht Beratungsstellen der Wohlfahrtsverbände
In Deutschland bieten verschiedene Wohlfahrtsverbände umfangreiche Services im Bereich der Suchthilfe an. Diese Verbände sind über das ganze Land verteilt und bieten lokale, regionale sowie überregionale Unterstützung an. Hier sind einige der größten Wohlfahrtsverbände, die Suchtberatungsstellen betreiben:
Nachfolgend finden Sie eine Tabelle mit ausgewählten Suchtberatungsstellen der großen Wohlfahrtsverbände in Deutschland, die Hilfe bei Onlinesucht anbieten können. Zur Vereinfachung der Tabelle sind vergleichbare Beratungsangebote der Verbände zusammengefasst und repräsentative Kontaktdaten aufgelistet:
Wohlfahrtsverband | Beratungsstelle | Telefonnummer | E-Mail-Adresse | Webseite |
---|---|---|---|---|
Caritas | Caritas Deutschland | Zentrale: 0221 94970-0 | info@caritas.de | www.caritas.de |
Diakonie | Diakonie Deutschland | Zentrale: 030 65211-0 | info@diakonie.de | www.diakonie.de |
Der Paritätische | Der Paritätische Gesamtverband | Zentrale: 030 24636-0 | info@paritaet.org | www.paritaet.org |
Deutsches Rotes Kreuz (DRK) | DRK-Generalsekretariat | 030 85404-0 | service@drk.de | www.drk.de |
Arbeiterwohlfahrt (AWO) | AWO Bundesverband e.V. | 030 26309-0 | info@awo.org | www.awo.org |
Bitte beachten Sie, dass die Angebote für Beratung bei Onlinesucht regional unterschiedlich sein können und nicht jede lokale Beratungsstelle möglicherweise spezifische Hilfe für Onlinesucht anbietet. Es ist daher wichtig, sich im Vorfeld an die genannten Kontaktadressen zu wenden oder die jeweilige Website zu besuchen, um spezifische Informationen zur Beratung bei Onlinesucht und verfügbaren Programmen zu erhalten.
Wenn Sie eine Beratungsstelle für spezifische Hilfe bei Onlinesucht suchen, empfiehlt es sich auch, nach regionalen Angeboten zu recherchieren und ggf. bestehende Online-Beratungsplattformen zu nutzen, welche teilweise ebenfalls von den Wohlfahrtsverbänden betrieben werden.
Um die nächstgelegene Suchtberatungsstelle eines dieser Verbände zu finden, können Sie die Websites besuchen und die Suchfunktion für lokale Einrichtungen verwenden oder direkt per Telefon oder E-Mail Kontakt aufnehmen. Diese Dienste sind in der Regel kostenfrei und bieten vertrauliche Beratung an.
Onlinesucht Kliniken in Deutschland
In Deutschland gibt es zahlreiche Kliniken, die sich auf die Behandlung von Suchterkrankungen spezialisiert haben. Hierzu gehören nicht nur Einrichtungen für die Behandlung von stoffgebundenen Süchten (wie Alkohol, Drogen, Medikamente etc.) sondern auch Kliniken, die Therapien für stoffungebundene Süchte wie Spielsucht oder Onlinesucht anbieten.
Die Suchtkliniken bieten in der Regel eine Kombination aus Entzugstherapie, medizinischer Behandlung, Psychotherapie und sozialtherapeutischen Maßnahmen an. Diese Therapieansätze sollen dazu beitragen, die Ursachen der Suchterkrankung zu behandeln und Betroffenen den Weg in ein suchtfreies Leben zu ermöglichen.
Bitte beachten Sie, dass nicht alle Kliniken, die allgemeine Suchtbehandlungen anbieten, spezifische Programme für Onlinesucht haben. Die folgende Tabelle bietet Beispiele einiger Kliniken, von denen einige auch Therapieansätze für Onlinesucht anbieten könnten. Informationen zu speziellen Programmen sollten direkt bei den Kliniken eingeholt werden:
Name der Klinik | Ort | Telefonnummer | E-Mail-Adresse | Webseite |
---|---|---|---|---|
Schön Klinik Bad Arolsen | Bad Arolsen | +49 5691 623-0 | info.badarolsen@schoen-klinik.de | schoen-klinik.de/bad-arolsen |
Rhein-Jura Klinik | Bad Säckingen | +49 7761 560-0 | info@rhein-jura-klinik.de | rhein-jura-klinik.de |
Fachklinik Freudenholm-Ruhleben | Bossee | +49 4347 904-0 | info@freudenholm.de | freudenholm.de |
Salus Klinik Friedrichsdorf | Friedrichsdorf | +49 6172 85010 | info@salus-klinik.de | salus-klinik.de/friedrichsdorf |
Salus Klinik Lindow | Lindow | +49 33933 88-0 | info@lindow.salus-klinik.de | salus-klinik.de/lindow |
Fachklinik Bad Bentheim | Bad Bentheim | +49 5922 74-0 | info@fk-bad-bentheim.de | fachklinik-bad-bentheim.de |
MEDIAN Kliniken | Verschiedene Orte | Kontaktdaten auf | Auf der Webseite des jeweiligen | median-kliniken.de |
der Webseite | Standorts | |||
Klinik am Korso | Bad Oeynhausen | +49 5731 181-0 | info@klinik-am-korso.de | klinik-am-korso.de |
Diese Tabelle ist nicht vollständig und es ist wichtig, direkt Kontakt mit den Kliniken aufzunehmen, um spezifische Informationen zu Programmen für Onlinesucht zu erhalten. Das Angebot kann regional unterschiedlich sein und sich über die Zeit verändern. Außerdem sollte geklärt werden, ob und inwieweit die Kosten für eine eventuelle Therapie von der Krankenkasse übernommen werden.
Selbsthilfe und Online-Beratung
Selbsthilfe und Online-Beratung können essenzielle Unterstützung bei der Bewältigung von Onlinesucht bieten. Diese Hilfsangebote sind niederschwellig und oft anonym, was sie zu einer guten Erstanlaufstelle oder Ergänzung zu herkömmlichen Therapieverfahren machen kann. Hier sind einige spezifische Ressourcen für Personen, die Unterstützung bei Onlinesucht suchen:
Hier ist eine Tabelle von Selbsthilfe- und Online-Beratungsangeboten bei Onlinesucht in Deutschland:
Name des Angebots | Typ | Beschreibung | Kontaktinformation |
---|---|---|---|
Anonyme Sex- und Liebessüchtige (SLAA) | Selbsthilfegruppe | Bietet Gruppen für Menschen mit Problemen wie Onlinesucht. | www.slaa.de |
Beratungsstelle für Medienabhängigkeit | Online-Beratung | Spezialisierte Beratung für Medien- oder Internetsucht. | www.medienabhängigkeit.de |
Glücksspielsucht Online-Beratung | Online-Beratung | Beratung für Glücksspielsucht, inklusive Online-Glücksspielen. | www.check-dein-spiel.de |
Selbsthilfe-interaktiv | Selbsthilfeplattform | Plattform für die Vernetzung mit Selbsthilfegruppen. | www.selbsthilfe-interaktiv.de |
breakfree | Online-Programm | Online-Hilfsprogramm für diverse Süchte, inklusive Mediensucht. | www.breakfree.de |
Menthal Balance | App | App zur Überwachung und Regulierung der Smartphone-Nutzung. | www.menthal.org |
Logout – App gegen Handysucht | App | Unterstützt bei der Reduzierung der Smartphone-Nutzung. | Verfügbar in App-Stores |
TK – Bewusster Umgang mit Medien | Online-Ratgeber | Ratgeber zum selbstbestimmten Medienkonsum. | www.tk.de |
Bitte beachten Sie, dass die Verfügbarkeit und die spezifischen Angebote von Online-Beratung und Selbsthilfe sich ändern können. Die dargestellten Informationen sind daher nur eine Momentaufnahme und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Aktualität. Es ist ratsam, die entsprechenden Webseiten direkt aufzusuchen, um die neuesten Informationen und Ressourcen zu erhalten.
Diese Angebote sind in der Regel kostenfrei und anonym zugänglich. Für spezifischere Bedürfnisse oder schwerwiegendere Fälle von Onlinesucht ist auch die Beratung durch Fachpersonal empfehlenswert, bei der auch die Möglichkeit einer ambulanten oder stationären Therapie evaluiert werden kann.
Fazit
Die Inanspruchnahme von professioneller Hilfe durch Beratungsstellen ist ein wichtiger und oft entscheidender Schritt auf dem Weg zur Bewältigung der Onlinesucht. Diese Unterstützungsangebote bieten nicht nur eine Plattform zum Austausch und zur Reflexion des eigenen Verhaltens, sondern auch konkrete Strategien und Werkzeuge zur Verhaltensänderung. Angehörige finden dort ebenfalls Gehör und Unterstützung. Die Zugänglichkeit und Vielfalt der Beratungsangebote, sowohl offline als auch online, garantieren, dass jeder, der Hilfe benötigt, einen Weg finden kann, der zu ihm passt und eine nachhaltige Verbesserung seiner Lebensqualität ermöglicht.
Es ist wichtig, die Onlinesucht ernst zu nehmen und bei ersten Anzeichen aktiv zu werden. Die unterschiedlichen Beratungsstellen in Deutschland stehen bereit, um Menschen in dieser Situation zu helfen und ihnen Perspektiven jenseits der virtuellen Welt aufzuzeigen. Wer den Mut hat, sich Hilfe zu suchen, hat bereits den ersten Schritt in Richtung eines ausgeglicheneren und gesünderen Umgangs mit digitalen Medien gemacht.
Fragen und Antworten zum Thema Beratungsstellen bei Onlinesucht
Hier sind einige häufig gestellte Fragen (FAQ) zu Beratungsstellen bei Onlinesucht sowie entsprechende Antworten:
Was ist Onlinesucht und wie erkenne ich sie?
Onlinesucht, auch als Internetabhängigkeit bekannt, ist eine psychische Störung, bei der betroffene Personen nicht mehr kontrollieren können, wie viel Zeit sie online verbringen, und dies signifikante negative Auswirkungen auf ihr Leben hat. Zu den Anzeichen zählen:
Verlust der Kontrolle über die Online-Zeit
Vernachlässigung von Pflichten, sozialen Aktivitäten und Hobbys
Weiterführen der exzessiven Internetnutzung trotz negativer Konsequenzen
Entzugssymptome bei Versuchen, die Nutzung zu reduzierenAn wen kann ich mich wenden, wenn ich Hilfe bei Onlinesucht benötige?
Zu den Anlaufstellen gehören:
Lokale Suchtberatungsstellen
Therapeutische Einrichtungen mit Spezialisierung auf Onlinesucht
Online-Beratungsplattformen
Hausärzte, die an spezialisierte Einrichtungen überweisen könnenSind Beratungsstellen vertraulich und anonym?
Die meisten Suchtberatungsstellen bieten vertrauliche und auf Wunsch anonyme Beratungen an. Hierbei werden keine persönlichen Daten ohne Einverständnis weitergegeben.
Was kostet die Nutzung einer Beratungsstelle?
Viele öffentlich geförderte Beratungsstellen bieten ihre Dienste kostenfrei an, da diese über Wohlfahrtsverbände, kommunale Träger oder die Krankenkassen finanziert werden. Bei privaten Therapieangeboten können Kosten anfallen.
Welche Arten von Beratung werden angeboten?
Beratungsstellen bieten oft mehrere Beratungsformen an:
Einzelberatung
Gruppenberatung
Familien- oder Paarberatung
Onlinetherapie oder Chat-Beratung
Präventive BeratungsangeboteWas passiert in einer Beratungssitzung?
In einer Beratungssitzung werden persönliche Probleme und Verhaltensmuster besprochen, die zur Onlinesucht geführt haben könnten. Gemeinsam mit den Fachkräften wird ein individueller Plan zur Bewältigung der Sucht entwickelt, der unter anderem Techniken zur Verhaltensänderung und zur Förderung der Selbstkontrolle umfassen kann.
Wie kann ich jemanden unterstützen, der an Onlinesucht leidet?
Zeigen Sie Verständnis und Geduld.
Informieren Sie sich über die Sucht.
Ermutigen Sie die Person, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Begleiten Sie die betroffene Person, falls erwünscht, zu Beratungsterminen.Kann ich eine Beratungsstelle telefonisch oder online kontaktieren?
Ja, viele Beratungsstellen bieten telefonische Beratung und/oder Online-Beratungsdienste wie E-Mail-, Chat- oder Videoberatung an.
Wie lange dauert eine Beratung oder Therapie?
Die Dauer einer Beratung oder Therapie ist individuell und hängt von verschiedenen Faktoren wie der Schwere der Sucht, den Zielen der betroffenen Person und dem Fortschritt während der Beratung ab.
Werden Angehörige in die Beratung mit einbezogen?
Ja, in vielen Fällen kann die Einbeziehung von Angehörigen sinnvoll sein, um das soziale Umfeld zu stärken und Unterstützung zu bieten. Dies geschieht aber nur mit Zustimmung der betroffenen Person.
Für konkrete Informationen und Angebote sollten Sie sich an örtliche Beratungsstellen oder Online-Beratungsdienste wenden.
Die Art und Weise, wie du verschiedene Quellen kombinierst, macht diesen Beitrag besonders glaubwürdig.