Co-Abhängigkeit ist ein Begriff, der häufig in der Psychologie und der Suchthilfe verwendet wird, um eine Beziehung zwischen zwei Personen zu beschreiben, in der eine Person (häufig ein Freund oder Familienmitglied) unbewusst oder unwissentlich ermöglicht, dass eine andere Person sich auf selbstzerstörerische Weise verhält – oft in Bezug auf Suchtverhalten, aber auch andere Arten von dysfunktionalem Verhalten.

Co-Abhängigkeit: Ein stiller Begleiter im Schatten der Sucht

Co-Abhängigkeit

In den verborgenen Winkeln des Lebens tanzt die Co-Abhängigkeit oft lautlos ihr gefährliches Lied. Für Angehörige von Suchtkranken kann dieser schmerzhafte Tanz zum täglichen Begleiter werden. Kinder, Partner, Eltern – sie alle spüren die Last der Co-Abhängigkeit auf ihren Schultern. In meinem Blog finden Sie hilfreiche Informationen, Tipps und Links, um diesem versteckten Verhalten zu begegnen und einen Weg zur inneren Ruhe zu finden. Lassen Sie uns gemeinsam das Schweigen brechen und Licht in die Dunkelheit der Co-Abhängigkeit bringen.

Definition von Co-Abhängigkeit: Was bedeutet es wirklich?

In den Schatten der Sucht versteckt sich oft die Co-Abhängigkeit, ein komplexes Phänomen, das viele Aspekte des Lebens beeinflussen kann. Doch was genau verbirgt sich hinter dieser Begrifflichkeit? Co-Abhängigkeit bezeichnet das Verhalten von Angehörigen oder Partnern von Suchtkranken, die in deren Leben eingreifen, um die Sucht zu kontrollieren oder zu verbergen. Häufig stehen dabei eigene Bedürfnisse hinten an, während das Wohlergehen des Suchtkranken im Mittelpunkt steht. Dieses Muster kann zu psychischen Belastungen führen und das alltägliche Leben stark beeinträchtigen. Es ist essenziell, die Anzeichen und Symptome der Co-Abhängigkeit frühzeitig zu erkennen, um Unterstützung anzunehmen und einen Weg zur Selbstreflexion einzuschlagen. Nur so können betroffene Angehörige lernen, gesunde Grenzen zu setzen und ihre eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen.

Co-Abhängigkeit bezeichnet eine dysfunktionale Beziehungsdynamik, bei der eine Person emotional oder psychisch von einer anderen Person abhängig ist, die mit einem problematischen Verhalten kämpft, wie z.B. Suchterkrankungen. Ursprünglich wurde der Begriff verwendet, um die Situation von Personen zu beschreiben, die in einer Beziehung mit suchtkranken Menschen leben. Mit der Zeit hat sich die Definition erweitert und kann verschiedene Arten von Beziehungen beinhalten, in denen ein Ungleichgewicht besteht.

Menschen, die in co-abhängigen Beziehungen leben, neigen oft dazu:

  1. Die Verantwortung für die Handlungen, Gefühle und das Wohlergehen einer anderen Person zu übernehmen.
  2. Schwierigkeiten haben, Grenzen zu setzen und „Nein“ zu sagen.
  3. Aufopferung für das Wohlergehen der anderen Person betreiben, oft auf Kosten der eigenen Bedürfnisse und Gesundheit.
  4. Ein geringes Selbstwertgefühl haben und ihre Selbstwertgefühle aus der Rolle schöpfen, die sie in der Unterstützung der anderen Person spielen.
  5. In einer Art und Weise handeln oder fühlen, die von den Verhaltensweisen und Zuständen der abhängigen Person dominiert sind.
  6. Schwierigkeiten haben, Beziehungen zu anderen Menschen zu knüpfen, die ein gleichberechtigtes Geben und Nehmen fördern.

Co-abhängigkeit wird oft als eine Art von Verhaltenssucht angesehen, bei der das Bedürfnis zu „retten“, zu pflegen oder zu kontrollieren so intensiv wird, dass es die Fähigkeit der Person stark beeinträchtigt, gesunde und erfüllende Beziehungen zu pflegen. Es ist wichtig zu beachten, dass Co-abhängigkeit sowohl für die Person als auch für die Person, von der sie abhängig ist, schädliche Auswirkungen haben kann und oft professionelle Hilfe erfordert, um diesen negativen Kreislauf zu durchbrechen.

Die Rolle der Familie bei der Entwicklung von Co-Abhängigkeit

In den Schatten der Sucht verborgen liegt oft die unsichtbare Last der Co-Abhängigkeit, die häufig in familiären Bindungen ihren Ursprung findet. Eltern oder Partner von Suchtkranken können unbewusst in Verhalten verstrickt werden, indem sie das Leben des Betroffenen kontrollieren oder dessen Probleme übernehmen. Kinder, die mit alkoholabhängigen Eltern aufwachsen, tragen oft früh psychische Belastungen. Die Rolle der Familie ist entscheidend bei der Entstehung von Co-Abhängigkeit und erfordert ein bewusstes Hinterfragen des eigenen Verhaltens. Durch psychotherapeutische Hilfe und unterstützende Therapieangebote können Angehörige lernen, gesunde Grenzen zu setzen und sich selbst vor dem Sog zu schützen. Es ist wichtig, dass Familienmitglieder lernen, wie sie helfen können, ohne dabei selbst unter dem Gewicht der Co-Abhängigkeit zu zerbrechen.

Anzeichen und Symptome von Co-Abhängigkeit erkennen

symtome

Inmitten des Chaos können sich die Anzeichen von Co-Abhängigkeit oft geschickt verbergen, doch sie hinterlassen ihre Spuren im Leben der Betroffenen. Häufig zeigt sich co abhängiges Verhalten durch übermäßige Fürsorge, ständige Sorge um den Partner oder das Kind mit Suchtproblemen und einem ungesunden Kontrollverhalten. Die Angehörigen geraten in einen Strudel aus psychischen Belastungen, ohne es bewusst wahrzunehmen. Es ist wichtig, auf Warnsignale wie Vernachlässigung der eigenen Bedürfnisse, ständige Schuldgefühle oder das Gefühl der eigenen Hilflosigkeit zu achten. Diese Symptome sind Hinweise darauf, dass die Co-Abhängigkeit bereits stark ausgeprägt sein könnte. Durch eine ehrliche Selbstreflexion und die Auseinandersetzung mit diesen Signalen kann der erste Schritt in Richtung Veränderung und Heilung getan werden.

Hier ist eine Tabelle, die gängige Anzeichen und Symptome von Co-Abhängigkeit auflistet:

Anzeichen/SymptomBeschreibung
Schwierigkeiten beim Setzen von GrenzenProbleme, „Nein“ zu sagen oder persönliche Grenzen zu wahren, um sich selbst zu schützen.
Geringer SelbstwertEin Gefühl der Wertlosigkeit oder ein starkes Bedürfnis nach Anerkennung von außen.
Übermäßiges FürsorgeverhaltenDas Bedürfnis, andere zu pflegen, zu retten oder sich um sie zu kümmern, oft zulasten eigener Bedürfnisse.
KontrollbedürfnisEin übermäßiges Bedürfnis, Dinge oder Personen zu kontrollieren, um Sicherheit zu gewinnen.
Angst vor Ablehnung/VerlassenwerdenStarke Furcht, verlassen oder abgelehnt zu werden, was zu klammerndem Verhalten führen kann.
Abhängigkeit von der BeziehungEin übermäßiges Maß an Zeit und Gedanken, das auf die andere Person oder die Beziehung konzentriert wird.
Schwierigkeiten, eigene Bedürfnisse zu erkennen oder zu äußernVernachlässigung der eigenen Gefühle, Interessen und Bedürfnisse.
KommunikationsproblemeVermeidung von Konfrontationen, Schwierigkeiten beim Ausdrücken von Gefühlen oder Gedanken.
Schwierigkeiten, Entscheidungen zu treffenÜbermäßige Sorge, falsche Entscheidungen zu treffen oder die anderen Person zu enttäuschen.
AnpassungsproblemeSchnelles Anpassen an das Verhalten anderer Personen oder an Änderungen, um Konflikte zu vermeiden.
Verleugnung des ProblemsNicht anerkennen oder herunterspielen der Schwere der Co-Abhängigkeit oder der Sucht des Partners.
Abhängigkeit von externer BestätigungSuche nach Anerkennung und Bestätigung von außen, um sich gut oder wertvoll zu fühlen.
Wiederholtes Verwickeln in ungesunde BeziehungenTendenz, ähnlich dysfunktionale Beziehungen immer wieder zu suchen und einzugehen.

Co-Abhängigkeit kann sich auf vielfältige Weise äußern, und nicht alle Co-abhängigen werden alle diese Symptome aufweisen. Es handelt sich um ein komplexes Muster von Emotionen und Verhaltensweisen, das oft tief in der Kindheit wurzelt und professioneller Unterstützung bedarf, um es zu überwinden. Wenn Sie oder jemand, den Sie kennen, Zeichen zeigt, kann eine Beratung oder Therapie hilfreich sein.

Der Weg zur Selbstreflexion: Sich mit der eigenen Co-Abhängigkeit auseinandersetzen

Inmitten des Chaos der Co-Abhängigkeit liegt ein Weg zur Selbstreflexion verborgen, der es ermöglicht, das eigene Verhalten und die eigenen Denkmuster zu durchleuchten. Sich mit der eigenen Co Abhängigkeit auseinanderzusetzen erfordert Mut und Ehrlichkeit sich selbst gegenüber. Es ist ein Prozess des Erkennens und Akzeptierens, dass man in bestimmten Mustern gefangen ist, die das Leben beeinflussen. Diese Selbstreflexion kann schmerzhaft sein, aber sie ist auch der Schlüssel zur Veränderung und zum Wachstum. Indem man sich selbst reflektiert und die eigenen Bedürfnisse klarer sieht, öffnet sich ein Weg zu mehr Autonomie und innerer Stärke. Die Auseinandersetzung mit der eigenen Co-Abhängigkeit ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem gesünderen und erfüllteren Leben für alle Beteiligten.

Hilfreiche Strategien im Umgang mit co-abhängigem Verhalten

Im Dschungel der Co-Abhängigkeit sind klare Strategien wie leuchtende Sterne in dunkler Nacht. Erkennen Sie zuerst Ihr eigenes Verhalten und setzen Sie klare Grenzen gegenüber dem Suchtkranken. Kommunikation ist der Schlüssel: Sprechen Sie offen über Ihre Gefühle und Bedürfnisse, ohne Schuldgefühle zu schüren. Pflegen Sie Ihre eigenen Interessen und Beziehungen, um nicht im Sog der Co Abhängigkeit verloren zu gehen. Selbstfürsorge ist kein Luxus, sondern essentiell für Ihre mentale Gesundheit. Suchen Sie professionelle Hilfe bei Therapeuten oder Beratungsstellen, die auf Co-Abhängigkeit spezialisiert sind. Gemeinsam mit anderen Betroffenen können Sie sich gegenseitig stärken und neue Wege aus dem Teufelskreis finden. Denken Sie daran: Es ist nie zu spät, eine gesunde Balance in Ihrem Leben zu etablieren und Ihre Autonomie zurückzugewinnen.

Unterstützung finden: Therapie und Beratungsangebote für Betroffene

In der Reise der Heilung von Co-Abhängigkeit sind Therapie und Beratungsangebote unverzichtbare Begleiter. Für Betroffene bieten sie eine sichere Oase, um tief in die Ursachen ihres co-abhängigen Verhaltens einzutauchen. Hier können sie lernen, sich selbst besser zu verstehen und neue Wege des Umgangs mit der Suchtproblematik zu erkunden. Die professionelle Unterstützung gibt den Betroffenen die Werkzeuge an die Hand, um Schritt für Schritt aus dem engen Netz der Abhängigkeit auszubrechen. Durch therapeutische Interventionen und gezielte Beratung erhalten sie nicht nur psychische Stabilität, sondern auch Hoffnung auf ein Leben ohne die Fesseln der Sucht.

Angehörige können ebenfalls von diesen Angeboten profitieren, indem sie lernen, wie sie ohne selbst co-abhängig zu werden, ihren Liebsten bestmöglich helfen können. In der Annahme von Hilfe liegt oft der Schlüssel zur Überwindung der Co-Abhängigkeit.

In Deutschland gibt es verschiedene Therapie- und Beratungsangebote zur Unterstützung von Personen mit co-abhängigen Verhaltensweisen. Einige wichtige Anlaufstellen und Therapieformen sind:

  1. Psychotherapie: Ein Psychotherapeut kann individuell auf die spezifischen Ursachen und Ausprägungen der Co-Abhängigkeit eingehen. Verhaltenstherapie, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie und systemische Therapie sind einige der Ansätze, die hilfreich sein können.
  2. Beratungsstellen: Es gibt zahlreiche Beratungsstellen, die sich auf Sucht und Co-Abhängigkeit spezialisiert haben. Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS) oder die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bieten Informationen und Vermittlung zu entsprechenden Beratungsstellen.
  3. Selbsthilfegruppen: Gruppen wie Co-Abhängige Anonyme (CoDA) oder Angehörige Alkoholkranker (Al-Anon) bieten Unterstützung und Gemeinschaft für Menschen, die von Co-Abhängigkeit betroffen sind. Hier wird der Erfahrungsaustausch und die gegenseitige Unterstützung großgeschrieben.
  4. Kliniken: Einige Kliniken bieten spezialisierte Programme zur Behandlung von Co-Abhängigkeit an. Das kann von stationären Aufenthalten bis zu tagesklinischen Therapien reichen.
  5. Paar- und Familientherapie: Da Co-Abhängigkeit oft Beziehungen betrifft, kann eine Paar- oder Familientherapie sinnvoll sein, um die Dynamik innerhalb der Familie zu verstehen und zu verbessern.
  6. Workshops und Kurse: Bildungseinrichtungen und therapeutische Zentren bieten häufig Kurse und Workshops an, die Bewältigungsstrategien und gesunde Beziehungsfähigkeiten vermitteln.
  7. Online-Angebote: Es gibt Online-Therapieangebote, Selbsthilfeforen und Beratungsplattformen, die Unterstützung aus der Ferne anbieten, was besonders in Zeiten von Kontaktbeschränkungen von Vorteil sein kann.

Wenn Sie Unterstützung suchen, ist es wichtig, zunächst mit Ihrem Hausarzt zu sprechen, der Sie gegebenenfalls an spezialisierte Dienste weiterempfehlen kann. Sie können auch anonyme Beratungshotlines nutzen, um eine erste Orientierung zu erhalten. Es ist immer ratsam, sich umfassend über die spezifischen Angebote zu informieren und gegebenenfalls mehrere Anlaufstellen zu kontaktieren, um das beste Angebot für Ihre persönlichen Bedürfnisse zu finden.

Das Umfeld einbeziehen: Wie Angehörige helfen können, ohne selbst abhängig zu werden

In einem Leben, das von der Sucht eines geliebten Menschen beeinflusst ist, fühlen sich Angehörige oft hilflos und überfordert. Doch es gibt Wege, wie sie unterstützend wirken können, ohne selbst in die Falle der Co-Abhängigkeit zu tappen. Kommunikation spielt hierbei eine entscheidende Rolle: Offen über Gefühle und Grenzen sprechen, ohne Schuldgefühle aufkommen zu lassen. Ebenso wichtig ist es, sich professionelle Hilfe zu suchen, sei es durch Therapie oder Beratungsangebote. Der Fokus sollte stets auf der eigenen Selbstfürsorge liegen, um nicht im Strudel des co-abhängigen Verhaltens unterzugehen. Angehörige können stark sein und Unterstützung bieten, ohne dabei ihre eigene Autonomie zu verlieren. Es ist ein Balanceakt zwischen Fürsorge und Abgrenzung – ein Weg zur Stabilität inmitten des Chaos der Sucht.

Wege aus der Co-Abhängigkeit finden und beschreiten

Die Suche nach einem Ausweg aus der Co-Abhängigkeit ist ein individueller Prozess, der Mut und Entschlossenheit erfordert. Es ist ein Weg voller Herausforderungen, aber auch voller Chancen für persönliches Wachstum und Selbstentfaltung. Sich selbst zu reflektieren und die eigenen Verhaltensmuster zu hinterfragen, ist der erste Schritt auf dieser Reise der Selbstbestimmung. Dabei können verschiedene Therapieansätze wie die psychotherapeutische Begleitung oder spezialisierte Beratungsangebote hilfreiche Unterstützung bieten. Es ist wichtig, geduldig mit sich selbst zu sein und kleine Fortschritte anzuerkennen, auch wenn sie zunächst unscheinbar erscheinen mögen. Der Weg aus der Co-Abhängigkeit mag steinig sein, doch mit jeder bewussten Entscheidung für das eigene Wohl nähert man sich Schritt für Schritt einem Leben in mehr Autonomie und innerer Stärke.

Selbstfürsorge als Schlüssel zur Überwindung von Co-Abhängigkeit

Selbstfürsorge ist ein oft vernachlässigter Aspekt im Leben von Co-abhängigen Personen. Viel zu häufig konzentrieren sie sich auf die Bedürfnisse des Suchtkranken oder der Familie, während ihre eigenen Bedürfnisse in den Hintergrund treten. Doch um aus dem Teufelskreis der Co-Abhängigkeit auszubrechen, ist Selbstfürsorge unerlässlich. Es bedeutet, auf sich selbst zu achten, sich Zeit für Ruhe und Regeneration zu gönnen und aktiv an der eigenen Gesundheit zu arbeiten. Nur wenn co-abhängige Menschen lernen, sich selbst Wert zu schätzen und für ihr eigenes Wohlergehen einzustehen, können sie langfristig gesunde Beziehungen führen und ein erfülltes Leben ohne die Last der Abhängigkeit führen. Selbstfürsorge ist daher nicht nur eine Option, sondern der Schlüssel zur Überwindung dieses schädlichen Verhaltensmusters.

Fazit: Ein bewussterer Umgang mit den eigenen Bedürfnissen führt zu mehr innerer Stärke und Autonomie in Beziehungen

Die Reflexion über die eigenen Bedürfnisse ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur Überwindung von Co-Abhängigkeit. Indem man lernt, sich selbst besser zu verstehen und fürsorglich mit den eigenen Grenzen umzugehen, gewinnt man an innerer Stärke. Diese innere Stärke ist der Grundpfeiler für eine gesunde Autonomie in Beziehungen aller Art. Es bedeutet nicht egoistisch zu sein, sondern vielmehr sich selbst genug zu schätzen, um auch anderen auf gesunde Weise beistehen zu können. Die Balance zwischen Fürsorge für andere und Selbstfürsorge ist von essenzieller Bedeutung, besonders für jene, die mit Abhängigkeit kämpfen.

Durch diese bewusste Auseinandersetzung mit den eigenen Bedürfnissen wird nicht nur das eigene Leben bereichert, sondern auch das Umfeld positiv beeinflusst. Selbsterkenntnis und Selbstfürsorge sind Schlüsselkomponenten auf dem Weg zu einem erfüllteren und autonomeren Leben ohne co-abhängige Verhaltensmuster.

FAQ

  1. Wie äußert sich eine Co-Abhängigkeit?

    Eine Co-Abhängigkeit äußert sich durch ein übermäßiges Bedürfnis, das Verhalten und die Probleme einer anderen Person zu kontrollieren. Typischerweise handelt es sich dabei um eine enge Beziehung zu jemandem, der an Sucht oder anderen problematischen Verhaltensweisen leidet. Co-abhängige Personen neigen dazu, ihre eigenen Bedürfnisse und Grenzen zugunsten der betroffenen Person zu vernachlässigen. Sie fühlen sich verantwortlich für das Wohlergehen des anderen und opfern häufig ihre eigenen Interessen. Co-Abhängigkeit kann sich auch durch ein geringes Selbstwertgefühl, Angst vor Ablehnung oder Konflikten sowie Schwierigkeiten bei der Kommunikation ausdrücken. Betroffene zeigen oft ein starkes Kontrollbedürfnis und entwickeln ungesunde Verhaltensmuster wie übermäßiges Helfen oder Retten. Langfristig kann eine Abhängigkeit zu emotionaler Erschöpfung, Depressionen und einem gestörten Beziehungsverhalten führen. Es ist wichtig für Personen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um gesunde Grenzen zu setzen, Selbstfürsorge zu praktizieren und die Dynamik ihrer Beziehung zu verstehen.

  2. Was kann man gegen Co-Abhängigkeit tun?

    Gegen Co-Abhängigkeit kann man verschiedene Maßnahmen ergreifen. Zunächst ist es wichtig, die eigene Rolle in der Beziehung zu reflektieren und sich bewusst zu machen, dass man nicht für das Verhalten des anderen verantwortlich ist. Es kann hilfreich sein, professionelle Unterstützung in Form von Therapie oder Beratung in Anspruch zu nehmen, um die eigenen Grenzen zu erkennen und gesunde Beziehungsstrukturen zu entwickeln. Des Weiteren ist es empfehlenswert, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen und Unterstützung in Selbsthilfegruppen zu suchen. Es ist wichtig, Selbstfürsorge zu praktizieren und eigene Bedürfnisse ernst zu nehmen. Durch die Auseinandersetzung mit der Co-Abhängigkeit und deren Ursachen können Betroffene lernen, sich selbst besser wahrzunehmen und gesunde Beziehungen aufzubauen. Es braucht Zeit und Geduld, um sich vom Verhalten zu lösen, aber es ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur eigenen psychischen Gesundheit.

  3. Ist es Liebe oder Co-Abhängigkeit?

    Es kann manchmal schwierig sein, zwischen Liebe und Co-Abhängigkeit zu unterscheiden. Liebe ist eine positive und gesunde Emotion, die auf gegenseitigem Respekt, Vertrauen und Unterstützung basiert. Sie ermöglicht es den Partnern, unabhängig voneinander zu sein und gleichzeitig eine tiefe Verbundenheit zu empfinden. Co-Abhängigkeit hingegen bezieht sich auf ein ungesundes Beziehungsverhalten, bei dem eine Person ihre eigene Identität und Bedürfnisse zugunsten des Partners vernachlässigt. In einer Beziehung gibt es oft ein Ungleichgewicht in Macht und Kontrolle. Ein Hinweis darauf, ob es sich um Liebe oder Co-Abhängigkeit handelt, könnte darin liegen, wie frei und authentisch jeder Partner in der Beziehung sein kann. In einer liebevollen Beziehung fühlen sich beide Partner respektiert und unterstützt, während in einer Dynamik einer der Partner möglicherweise übermäßig kontrollierend oder manipulativ ist. Es ist wichtig, die eigenen Gefühle und Bedürfnisse in einer Beziehung zu reflektieren und sicherzustellen, dass sie auf gegenseitiger Wertschätzung basiert. Wenn Unsicherheiten bestehen, kann es hilfreich sein, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen, um die Dynamik der Beziehung besser zu verstehen.

  4. Wie denken Co-Abhängige?

    Co-Abhängige denken oft, dass sie die Kontrolle über die Probleme anderer haben und fühlen sich verantwortlich für das Glück und Wohlergehen ihrer nahestehenden Personen. Sie neigen dazu, ihre eigenen Bedürfnisse und Grenzen zu vernachlässigen, um anderen zu helfen und deren Probleme zu lösen. Co-Abhängige können sich selbst überfordern und dabei ihre eigene Gesundheit und Zufriedenheit vernachlässigen. Sie haben oft Schwierigkeiten damit, Nein zu sagen oder ihre eigenen Bedürfnisse anzuerkennen. Des Weiteren neigen Co-Abhängige dazu, ihr Selbstwertgefühl von der Reaktion und dem Verhalten anderer abhängig zu machen. Sie suchen Bestätigung und Anerkennung im Helfen anderer, auch wenn es auf Kosten ihres eigenen Wohlbefindens geht. Co-Abhängige können sich in einem Teufelskreis aus Überverantwortlichkeit und mangelnder Selbstfürsorge befinden, was langfristig zu emotionaler Erschöpfung führen kann. Es ist wichtig, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen und an ihrer eigenen Selbstfürsorge zu arbeiten, um langfristig gesunde Beziehungen aufzubauen.

Merkmale co-abhängiger Beziehungen können unter anderem Folgendes umfassen:

  1. Ermangelnde Grenzen: Schwierigkeiten, emotionale und/oder physische Grenzen in der Beziehung zu setzen und zu wahren.
  2. Übermäßige Pflege: Die co-abhängige Person opfert die eigenen Bedürfnisse, um sich um den Partner oder ein Familienmitglied zu kümmern, selbst wenn dies zu Lasten der eigenen Gesundheit geht.
  3. Vernachlässigung eigener Bedürfnisse: Eigene Bedürfnisse und Wünsche werden zurückgestellt oder ganz aufgegeben, um die Bedürfnisse der anderen Person zu befriedigen.
  4. Verleugnung: Ignorieren oder Verleugnung von Problemen in der Beziehung oder bezüglich des Verhaltens der abhängigen Person.
  5. Kontrollbedürfnis: Der Wunsch und Versuch, die Situation oder das Verhalten der abhängigen Person zu kontrollieren, mit der Absicht zu helfen oder „zu retten“.
  6. Angst vor Ablehnung: Starke Angst vor Ablehnung oder Verlassenwerden durch die andere Person, was oft zu einem übermäßigen Bemühen führt, die Person zufrieden zu stellen oder bei sich zu behalten.
  7. Abhängigkeit: Die co-abhängige Person wird emotional, finanziell, sozial oder physisch von der Beziehung abhängig, trotz der negativen Konsequenzen.
  8. Dysfunktionale Kommunikation: Unfähigkeit, offen und ehrlich miteinander zu kommunizieren, insbesondere über Gefühle und Bedürfnisse.

Co-Abhängigkeit ist oft ein zyklisches und fortschreitendes Muster, das beide Partner aneinander bindet in einer Art, die für beide ungesund ist. Menschen in co-abhängigen Beziehungen können von professioneller Beratung oder von Selbsthilfegruppen profitieren, die auf co-abhängige Muster spezialisiert sind.

Eine der bekanntesten Organisationen zur Unterstützung von Co-Abhängigen ist Al-Anon/Alateen für Freunde und Familien von Alkoholikern, die ein 12-Schritte-Programm anwenden, ähnlich zu dem von Anonymen Alkoholikern. Es gibt auch Organisationen wie Co-Dependents Anonymous (CoDA), die sich auf ein breiteres Spektrum an Co-Abhängigkeiten fokussieren.

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